Wenn du gute Gespräche führen möchtest, beachte die folgenden 7 einfachen und leicht zu befolgende Tipps.

Selbst wenn du nur einen Tipp wählst und diesen sehr gut beherrschst, wirst du schon bessere Gespräche führen.

Warum wir keine guten Gespräche führen

Du kennst diese Gespräche, nach denen du glücklich bist und dich verbunden fühlst. Gespräche, bei dem eine Beziehung mit deinem Gegenüber entstanden ist oder du dich verstanden gefühlt hast.

Wenn wir ehrlich sind, haben wir solche Gespräche viel zu selten, oder?

Kennst du diese Sehnsucht nach bedeutungsvollen, verbindenden, guten Gesprächen?

Diese guten Gespräche könnten wir öfters führen, es gibt keinen Grund lausige Gespräche zu führen.

Es mag seltsam klingen, aber wir müssen uns fragen: Gibt es gerade in der jetzigen Zeit und im 21. Jahrhundert eine Fähigkeit, die wichtiger ist, als ein stimmiges, souveränes Gespräch zu führen?

Konversation ist die am meisten unterschätzte Fähigkeit , die wir nicht gelehrt bekommen und die wir nicht lernen.

Was ist der Grund dafür?

Ein Grund ist: Wir sind mit unseren Handys so beschäftigt.

Du magst denken, das ist zu banal…zu einfach…aber…wenn du erkennst, wie viele Stunden Kinder mit bestimmten Themen und Konversationen vor dem Bildschirm verbringen, jedoch selten die Möglichkeit haben, zwischenmenschliche Kommunikation zu üben, macht die Aussage Sinn.

Die Kinder von heute senden eher eine WhatsApp, als mit ihren Freunden live über etwas zu diskutieren. 

Und nicht nur Kinder, auch wir Erwachsene vergessen gute und wertvolle Gespräche zu führen und vor allem WIE du gute Gespräche führst.

Ja, natürlich hat du etwas von deinen Eltern, in der Schule, während des Studiums oder sogar in speziellen Kursen zu diesem Thema gelernt bekommen, und vielleicht hast du sogar nach Ratschlägen und Tipps gesucht.

Vergiss sie alle.

Warum?

Weil sie nicht den Kern, die wichtigste Grundzutat für ein verbindendes Gespräch erwähnen oder behandeln.

Es ist die Bereitschaft und Fähigkeit deine volle Aufmerksamkeit dem Gegenüber und wirkliches Interesse zu zeigen.

Wenn du bessere und bedeutungsvollere Gespräche führen möchtest, dann beachte diese 7 Tipps:

gespräche führen-stopp multitasking

Wenn du ein gutes Gespräch führen möchtest, sei sicher, dass es keine Ablenkungen gibt. Es reicht nicht, das Mobiltelefon wegzulegen, oder das Tablet, oder die Autoschlüssel…

Sei aufmerksam und im Moment.

Und noch eins… wenn du das Gespräch beenden möchtest, beende das Gespräch und bleibe nicht halbherzig dabei.

sei kein besserwisser

Der berühmte Therapeut M. Scott Peck sagte: 

„Um aufmerksam zuzuhören, muss man sich komplett rausnehmen.“ 

Und das bedeutet manchmal, seine persönliche Meinung rauszunehmen. Er sagt, wenn man das akzeptiert, mache das den Sprecher weniger verletzlich und man eröffne dem Zuhörer eher tiefe Einblicke in die eigenen Gedanken.

Wenn du nur deine Meinung äußern möchtest, ohne Diskussion, gibt es keinen Raum für Zweifel oder Wachstum.

Habt du schon mal bemerkt, dass Leute, die alles wissen langweilig sind? Sie wissen im Voraus, was sie sagen werden und wie das Gespräch verlaufen wird.

Sei also offen, lege dein Ego beiseite, trete in einen Dialog und lassen dich vom anderen beeinflussen.

 

bessere Gespräche führen-stelle offene fragen

Offene Fragen führen zu mehr Geschichten als geschlossene Fragen.

Wenn du ein Gespräch vertiefen und mehr hören möchtest, stelle offene Fragen.

Lasse die andere Person es beschreiben, sie sind die Experten für ihre Geschichte.

Denke nicht, dass du ihre Geschichte bereits verstehst. Lass sie die Worte finden, indem du z.B. fragst: „Wie war das für dich?“ Die andere Person muss eine Weile nachdenken und wird aufrichtiger antworten.

(Übrigens finde ich an geschlossenen Fragen nichts auszusetzen, sie sind in bestimmten Fällen sehr effektiv und nützlich).

 

sehr wichtig beim Gespräch führen-es geht nicht um dich

Gespräche sind kein Anlass zur Eigenwerbung

Wenn jemand eine unangenehme Erfahrung mit dir teilt, sagen ihm bitte nicht, dass du das kennst und auch schon hattest.

Wenn dir dein gegenüber z.B. von schwierigen Dingen bei der Arbeit oder der Schule erzählt, sag ihm nicht, wie sehr du auch deinen Job oder die Schule hasst oder gehasst hast. Auch wenn es aus der Ferne wie die Erfahrung der anderen Person aussieht, ist es nie dasselbe. Der andere hat eine andere Geschichte, einen anderen Charakter, andere Gewohnheiten, andere Werte als du.

Es ist NIE dasselbe. Erfahrungen und Gefühle sind einzigartig und persönlich.

Und was noch wichtiger ist, es geht nicht um dich!!!

Bleibe bei der anderen Person und setze deine Erfahrungen nie mit denen der anderen gleich.

 

stopp wiederholungen-das nervt

Hör auf dich zu wiederholen!

Wir machen es sehr oft und es ist super langweilig und nervig. Das kontinuierliche Wiederholen eines Punktes geht dem anderen auf die Nerven, ist unnötig und wirkt herablassend. Du sagst damit ‚du hast das erste Mal nicht sehr gut zugehört, also werde ich es noch einmal sagen‘. Und immer wieder…

Ist dir schon mal aufgefallen, dass wir vor allem in Geschäftsbesprechungen oder wenn wir mit unseren Kindern reden uns wiederholen? Wir wollen etwas Bestimmtes, was uns wichtig ist, sagen und formulieren es immer wieder um. 

Tue das nicht, wenn dein Gesagtes beim anderen Gehör finden soll.

wertvolle gespräche führen-höre zu

DIE wichtigste Fähigkeit für gute Gespräche…und wir sind so schlecht darin.

Buddha sagte: „Wenn dein Mund offen ist, lernst du nicht“.

Warum hören wir dann einander nicht zu? 

Wir hören oft nicht zu, weil wir lieber sprechen. Wenn wir sprechen, haben wir die Kontrolle. Wenn ich rede, muss ich nicht auf Dinge hören, die ich uninteressant finde, ich stehe im Rampenlicht und kann über mich selbst sprechen.

Stephan Covey meinte dazu:

„Wir hören nicht, um zu verstehen. Wir hören, um zu antworten.“

Das heißt, wir hören einander nicht zu. Bei einem Gespräch müssen sich Reden und Zuhören die Balance halten. Diese Balance haben wir irgendwann verloren.

Es gibt aber noch einen anderen Grund:

Wir werden abgelenkt. Im Durchschnitt sagt eine Person 225 Wörter pro Minute, doch wir können bis zu 500 Wörter pro Minute verarbeiten. Also füllen wir die fehlenden 275 Wörter auf.

Es ist anstrengend und kostet Energie jemandem seine volle Aufmerksamkeit zu schenken, doch wenn du das nicht kannst, bist du nicht Teil des Gesprächs.

keine angst vor stille

Ein weiteres Hindernis für gute Gespräche und gutes Zuhören ist die Angst vor der Stille, oder Pausen im Gespräch.

Aus dieser Angst heraus denken wir bereits über unsere Reaktion nach, während andere noch sprechen – und wir vermissen einen großen Teil ihrer Geschichte. Wir halten oft diese Pausen nicht aus und meinen Sie füllen zu müssen.

Geht es dir genauso?

Bei Video-Chats fühlt man sich unwohl, wenn eine Pause im Gespräch entsteht, selbst wenn du weißt, dass technische Probleme die Ursache sein können.

Bleib bei dem Anderen und halte die Pause aus!
Damit zeigt er, dass er dem, was du gesagt hast, gerecht werden will.

Fazit:

Das Wichtigste für gute, verbindende Gespräche: Wirklich an anderen Menschen interessiert sein.

Sei neugierig, spreche mit Menschen und höre mehr zu als du sprichst.

Es ist DIE Chance auf eine tiefe Bindung zwischen Sprecher und Zuhörer.

Wenn du mehr in die Themen ‚Gespräche führen/Zuhören/die „richtigen“ Fragen stellen‘ eintauchen möchtest, um tiefere Beziehungen zu erleben, dann melde dich.

Du erfährst z.B. in deiner Vater-Sohn Beziehung die verbindende Kraft guter Fragen und Gespräche.

Ich bin gespannt!