Authentizität bedeutet, den Mut zu haben, sich von den Erwartungen anderer zu lösen und seine eigene Wahrheit zu leben“. Oprah Winfrey

Viele von uns streben danach, echt und authentisch zu sein, um auf andere einen ehrlichen Eindruck zu machen.
Dieser Wunsch ist unglaublich anziehend.

Dieser Wunsch nach Authentizität gilt auch für Businessportraits.
Das Ziel sind authentische Bilder. Bilder, die zeigen, wer wir wirklich sind.
Authentisch im Sinne von echt, ehrlich, unverfälscht.

Ein ideales authentisches Bild strahlt Selbstsicherheit aus und zeigt, dass wir mit unseren Gedanken und Gefühlen im Einklang sind.

Hier erfährst du einen unerwarteten Blick auf dieses Thema, der wie ein frischer Wind alte Vorstellungen und Phrasen wegbläst, um eine neue Beschreibung und Definition zu ermöglichen.

Ein anderer Blick auf „Authentizität“: Meine Annäherung an „authentische Bilder“

Ich möchte dir meine Perspektive auf den Begriff, das Konzept „authentische Bilder“ vorstellen.
Seit über 20 Jahren fotografiere ich Menschen im beruflichen Kontext, für Personal Branding, Marketing, Websites.
Während dieser Zeit habe ich mich intensiv mit dem Thema Authentizität auseinandergesetzt, Studien gelesen, Psychologen befragt, gängige Sichtweisen auf den Prüfstand gestellt, Hintergründe beleuchtet…

Das Ergebnis?

Meiner Meinung nach werden die Begriffe „authentische Fotos“ und „authentische Portraitfotografie“ viel zu leichtfertig verwendet.
Authentizität ist mittlerweile ein abgedroschenes Marketingwort.

Es braucht einen neuen Ansatz, eine andere Definition.

Mein Ansatz unterscheidet sich von den gängigen Meinungen und Tipps, die du überall im Internet finden kannst.

Schauen wir uns zunächst einige Aspekte des Begriffs „Authentizität“ an.

Wie sich Persönlichkeitsmerkmale entwickeln – Authentisch sein bedeutet nicht Stillstand

Hast du dich schon einmal gefragt, was dich wirklich ausmacht?
Wenn wir darüber nachdenken, ist es oft wie eine Münze werfen – die Chancen, richtig oder falsch zu liegen, stehen fünfzig zu fünfzig.

Es ist eine weitverbreitete Annahme, dass die Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen bereits in der Kindheit festgelegt werden.
Das „Personality Change Lab“ an der University of California hat jedoch herausgefunden, dass diese Eigenschaften nicht für immer unveränderlich sind.
Neue Erfahrungen prägen das Selbst und fordern neue Persönlichkeitsaspekte heraus.

Unsere Persönlichkeit interagiert in jeder Lebenslage mit unserer Umwelt, passt sich an und wächst mit den Herausforderungen.

Daraus folgt:

Authentizität bedeutet NICHT, immer auf die gleiche Weise zu handeln.
Im Laufe des Lebens treffen wir Entscheidungen, ändern vielleicht unseren Kurs, gehen Umwege und entwickeln uns weiter.

Als Kinder waren wir vollkommen authentisch – ganz im Einklang mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen. Aber das war uns damals nicht klar.
Dann kam eine Phase, in der wir lernten, uns in soziale Gruppen einzufügen und die Normen der Gesellschaft zu übernehmen.
Wir wurden sozialisiert.

Die ursprüngliche Verbindung zu unserem Selbst – unabhängig von Normen, Regeln und Rollen – müssen wir erst wieder entdecken und oft auch neu erlernen.

Wir müssen lernen, nicht nur zu denken, sondern auch zu fühlen.

Authentizität versus Fassade: Den eigenen Weg finden

Es gibt viele Wege, sein Selbst zu verfehlen.

Einer davon ist: Wer immer cool und gelassen wirkt, nimmt vielleicht keine Fehler an sich wahr und sein Selbst bleibt oberflächlich.

Authentizität hingegen erfordert eine stetige Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst.

Zur Authentizität gehören alle Facetten: positive und negative Züge, Ängste und Sorgen, das Erleben von Niederlagen und Misserfolgen.
Wenn wir Rollen spielen oder uns verbiegen, um vermeintliche Erwartungen zu erfüllen, verstärken wir oft Angst, Stress und Unsicherheit in uns.
In solchen Momenten ist es hilfreich, die eigenen Gefühle dosiert einzusetzen, dabei innerlich bei sich zu bleiben und aufmerksam auf die eigenen Empfindungen zu hören.

Dadurch können wir erkennen, ob eine Situation für uns stimmig ist oder nicht.

Authentizität in den Augen anderer: Die Rolle des gesellschaftlichen Umfelds

Authentizität entwickelt sich nicht im stillen Kämmerlein.

Authentizität funktioniert offenbar nur im Zusammenspiel mit einem Umfeld, das uns anerkennt.

Der Begriff „authentisch“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „für echt befunden“.
Die Beurteilung durch andere ist dabei wesentlich und notwendig.

Im Wesentlichen ist Authentizität eine Zuschreibung.

Es ist wichtig zu verstehen, dass man nicht einfach authentisch ist.

Authentizität entsteht als Effekt von sozialen Beziehungen !

Authentizität vor der Kamera: Tipps für eine ehrliche Darstellung

Authentizität beim Fotografieren bedeutet, im Moment zu leben und sich bewusst zu sein, was man fühlt, denkt und braucht.

Was bedeutet es, authentisch zu sein, wenn du fotografiert wirst?

Es ist ein Prozess, den du durchläufst, ähnlich wie eine Reise mit vielen Stationen, auf jedem Halt sammelst du neue Erfahrungen und entwickelst dich weiter.

Angenommen, du bist bei einem Fotoshooting. Was bedeutet es, authentisch zu sein?

Ich werde es dir erklären:

Authentisch zu sein bedeutet, dich selbst wahrzunehmen und bewusst zu erleben, was du in diesem Moment denkst, was du fühlst, was du körperlich spürst und was du brauchst.
Es bedeutet auch, Gefühle ernst zu nehmen und Bedürfnisse nicht zu unterdrücken, sondern zu achten und zu respektieren.

Frage dich:

  • Was fühle und spüre ich jetzt?
  • Was brauche ich gerade?
  • Was treibt mich gerade an und wie gut tut mir das?

Mit anderen Worten:

Du bist authentisch. In jeder Situation, in jeder Beziehung, in jeder Entscheidung, die du triffst.

Es mag Momente geben, in denen du dich nicht authentisch fühlst. Vielleicht gibt es Dinge an dir, die du nicht magst. Authentizität kann bedeuten, sich klein und ängstlich zu fühlen oder sich stark und mächtig zu fühlen. Und alles dazwischen.

Authentizität ist nicht inszeniert.
Sie ist nicht planbar.
Sie lebt im Augenblick.

Authentizität vor der Kamera: Ein Balanceakt zwischen Emotionen

Vielleicht setzt du dich selbst unter Druck und denkst: Nur wenn ich authentisch bin und mich so zeige, bin ich gut!

Ich kann dich beruhigen.

Es geht NICHT darum, in jedem Moment alle Gefühle zum Ausdruck zu bringen und auf Fotos zu zeigen.
Wichtig ist, dass du dir über deine Gefühle und Bedürfnisse in der Situation im Klaren bist.

Vielleicht spürst du während des Shootings, dass du angespannt oder müde bist.
Das zu spüren, bringt dich zu dir selbst zurück.
Deine Gefühle sagen dir genau, was du in diesem Moment brauchst: Unterstützung, Zeit für dich selbst…

Dann kommt der Schritt des Handelns: Pause machen, entspannen, Gedanken ordnen…

Authentizität bedeutet, sich zu erlauben, im Moment zu sein, ohne sich selbst für seine Gefühle oder Bedürfnisse zu verurteilen.

Jenseits der Norm: Was „authentische Bilder“ für mich wirklich bedeuten

Zurück zu unserer Fotosituation.

Du hast dich eingerichtet, wahrgenommen, wie du dich gerade fühlst, entschieden, was du brauchst.

Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle:
Was ist, wenn ich mich gerade nicht fotogen fühle und mich so nicht fotografieren lassen möchte?
Was mache ich dann?

Was jetzt kommt, ist der zentrale Gedanke und Ansatz jenseits des Mainstreams:

Wenn deine momentane emotionale Verfassung kein Kriterium für gute, authentische Fotos ist – was dann?

Ich sag’s dir:

Es ist: Dein Ausdruck !!

Frag dich:

  • Wie willst du auf deinen Businessfotos wirken?
  • Wie möchtest du wahrgenommen werden?

Vielleicht möchtest du freundlicher, offener, nahbarer wirken, als du dich gerade fühlst – nicht immer einfach, aber es „funktioniert“.
Studien zeigen, dass es sich lohnt, sich extrovertierter und freundlicher zu verhalten, auch wenn du dich im Moment nicht so fühlst.

Warum funktioniert das?

Weil unsere Persönlichkeit elastisch ist. Elastizität bedeutet, dass wir einen gewissen Spielraum haben, unsere Persönlichkeit und Persönlichkeitsmerkmale zu formen und auszudrücken.
Wie ein Gummiband mit einer gewissen Länge.

Du kannst deine gewünschte Wirkung als Kompass für deine Businessfotos nutzen, sie ganz konkret anwenden und vor der Kamera umsetzen.

Dazu passt das berühmte Zitat des Psychologen und Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawik in abgewandelter Form:

Man kann nicht nicht wirken!

Der Schlüssel zur Authentizität vor der Kamera: Freiheit und Wahl

Das Wichtigste zum Schluss:

Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, wer du bist. Wichtig ist, dass du dich in einem bestimmten Moment authentisch fühlst und entscheidest, wie du wirken möchtest.

 

Das funktioniert unter zwei Voraussetzungen:

  1. Wenn du das Gefühl hast, in der Situation ohne Druck entscheiden zu können.
  2. Wenn du die Möglichkeit hast, dich frei auszudrücken.

Was bedeutet das für dich beim Fotoshooting?

Du nimmst dich so wahr, wie du dich gerade fühlst. Ohne dich zu bewerten!

Danach:

Entscheide dich, wie du auf den Fotos wirken möchtest. Und verhalte dich entsprechend!

Aber pass auf: Du solltest die Wirkung, den Ausdruck in diesem Moment auch wirklich spüren.

Dann könnte es heißen: Du wirkst auf deinen Fotos ganz natürlich und unverfälscht.

Die Betonung liegt auf „wirkst“ und durch kleine Änderungen in der Wortwahl wird das Thema „authentische Bilder“ neu beschrieben.

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